Zaha Hadid

“With experimentation, you think you’re going to find out one thing, but you actually discover something else… more than you bargain for.”

„Du denkst, dass du durch Experimentieren etwas herausfinden wirst – aber eigentlich entdeckst du etwas Anderes… mehr als du erwartet hattest.“

Zaha Hadid

 

Das Experimentieren war von Anfang an ein wesentliches Merkmal eines jedes Projektes von Zaha Hadid: Mit ihren wegbereitenden Einsichten hat Zaha Hadid zweifelsohne die Konzepte von Architektur und Design des einundzwanzigsten Jahrhunderts revolutioniert.

Die im Jahre 1950 in Bagdad geborene, weltberühmte Architektin begann ihre Ausbildung mit einem Abschluss in Mathematik an der American University in Beirut. Nach ihrem Umzug nach London im Jahre 1972 setzt sie ihre Studien in jenem Feld fort, das zu ihrer lebenslangen Passion werden wird: die Architektur. Sie erlangt im Jahre 1977 ihren Abschluss an der Architectural Association, einem Ort, der ihre Karriere in vielerlei Hinsicht geprägt hat. Hier lernte sie nämlich Rem Koolhaas und Elia Zenghelis kennen: Zunächst sind die beiden Architekten ihre Professoren am Londoner Institut, später ziehen sie Zaha Hadid zu ihrem Luxus-Studio Office for Metropolitan Architecture in Rotterdam hinzu, wo zahllose Projekte für Gebäude und Städtebau weltweit entstehen. Die Architectural Association in London war auch einer der Institute, an der Hadid selbst lehrte.

Im Jahre 1979 weihte die Architektin – oder der „archistar”, wie sie später von vielen genannt wird – ihr Studio Zaha Hadid Architects ein. Das Studio ist noch stets aktiv in der Projektierung von Wohnresidenzen, Sportanlagen sowie Infrastrukturen verschiedener Art, wobei die Erinnerung an die am 31. März 2016 in Miami verstorbene Hadid stets hochgehalten wird.

Ihre Karriere zeichnete sich durch große Erfolge, internationale Preise und Aufzeichnungen aus: Im Jahre 2004 erhielt Zaha Hadid als erste Frau den renommierten Pritzkerpreis, den wichtigsten Preis in der Architektur. Ebenso war sie die erste Architektin, welche mit der Goldmedaille des Royal Institute of British Architects ausgezeichnet wurde.

Das Werk von Zaha Hadid: zwischen natürlichen Linien und innovativen Materialien

Chanel Contemporary Art Container
Chanel Contemporary Art Container, ursprünglich in Hong Kong, aktuell in Paris bei l’Institut du Monde Arabe

In ihrer mehr als dreißigjährigen Karriere hat Zaha Hadid immer an der Spitze der Architektur und Design-Welt gestanden und altherkömmliche Muster revolutioniert.

Die Kombinationsexperimente von Formen und die Vermischung von Materialien und innovativen Technologien haben immer ihre Arbeit charakterisiert: Stahl, Titan, Glas und Kunststoff werden mit geschwungenen Linien und weichen Formen kombiniert, was zu dem unverwechselbarem fließenden und leichten Stil, der sofort als von Hadid erkennbar ist, führt.

Objekte und Gebäude, die aus ihrem Einfallsreichtum entstehen, ähneln oft Formen, die auch in der Natur gefunden werden, mit Wellen und Linien, die perfekt glatte Oberflächen bilden. Ein Design, das es schafft Natürlichkeit mit einem starken, modernen Innovationsgeist zu kombinieren und damit neue Kreationen ins Leben zu rufen, die das Verständnis der Geometrie der Gebäude sowie auch die Wohnräume revolutioniert haben.

Von Zaha Hadid firmierte Projekte

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Nationalmuseum für moderne Kunst Maxxi in Rom

Zaha Hadid hat in extrem vielseitiger und immer ausgezeichneter Manier mit Formen und Materialien in allen Bereichen experimentiert, nicht nur in der Architektur mit einer Reihe von berühmten Projekten, sondern auch im Design: von Inneneinrichtung und Accessoires für das Haus, bis zu Mode und Schmuck.

Unter den von ihr geschaffenen Gebäuden erinnern wir an ihr erstes Projekt, die Feuerwache des Vitra Design Museums, an das London Aquatics Centre, Stätte der Olympischen Spiele und der Paralympics im Jahre 2012 sowie an das MAXXI, dem Nationalmuseum für moderne Kunst in Rom.

Was die von Hadid gestalteten Designobjekte betrifft, ist die von ihr für die italienische Firma Serralunga entworfene Vase Flow zu erwähnen, sowie die Kollektion von Statuetten/Trophäen für die British Awards 2016, eines ihrer letzten Projekte. Im Bereich der Mode und des Luxus ist ihr unverwechselbarer Beitrag die Schmuckline Caspita für Swarovski, die für Louis Vuitton entworfene Icon Bag sowie die außergewöhnlichen Schuhe für Lacoste und die brasilianische Firma Melissa.

Feuerwache des Vitra Design Museums

Der Hauptsitz der Schweizer Firma Vitra, Hersteller von Designermöbeln, in Weil am Rhein besteht aus einer einzigartigen Reihe von Gebäuden, die von international renommierten Architekten entworfen wurden. Unter den Gebäuden des Komplexes befindet sich die Feuerwache, die speziell von Zaha Hadid entworfen ist und zur Zeit als Ausstellungsraum genutzt wird. Hier werden  von dem Vitra Design Museum organisierte Ausstellungen und Veranstaltungen beherbergt.

Die im Jahre 1993 entwickelte Feuerwache von Hadid ist eine Struktur aus Stahlbeton, in denen verschiedene Schichten von strengen Formen sich treffen und überlappen, was zu einem Gebäude mit einer bislang unbekannten Konstruktion führt. Ein Teil davon scheint teilweise in den Boden zu versinken, während die auffällige Überdachung in den Himmel zeigt – unterstützt durch drei zentrale, zu einer Seite neigene Stützen, die wirken, als ob sie umfallen würden: Die Feuerwache von Weil am Rhein ist zweifellos ein Tribut an den Dekonstruktivismus, sowie ein Beispiel für Architektur, die ohne Rückgriff auf rein dekorative Elemente, spektakulär sein kann.

Die Schuhe Zaha Hadid für Melissa

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Im Modebereich fallen unter den von Zaha Hadid entworfenen Accessoires die Schuhe für die brasilianische Firma Melissa auf – einem Betrieb, der bereits für seine umweltfreundlichen Schuhe aus recyceltem Kunststoff bekannt war. Mit den natürlichen Konturen des Körpers im Hinterkopf entwarf Hadid Schuhe, welche von der Sohle aus den Fuß und den Knöchel mit asymmetrischen, wellenförmigen und kurvigen Linien einwickeln: Formen, die in einer unverwechselbaren Art und Weise alle Kreationen von Zaha Hadid charakterisieren.

 

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